Louis Kervran

Regenwürmer

Lange hat man die Rolle der Regenwürmer nicht beachtet. Man dachte, sie seien nur dafür gut, den Boden mechanisch aufzulockern. Forscher wiesen aber nach, daß Ringelwürmer die chemische Zusammensetzung des Bodens verändern.

Jacques Pochon vom Institut Pasteur beschreibt in seiner Abhandlung über die Mikrobiologie des Bodens (1954) einige Forschungsergebnisse. Die Regenwürmer erhöhen den Kalkgehalt des Bodens. Ihre Drüsen sondern Calciumcarbonat (CaCO3) ab, wodurch der pH-Wert des Bodens, in dem sie sich aufhalten, heraufgesetzt wird. Die meisten Regenwürmer findet man in neutralem bis leicht saurem Boden; in günstigen Fällen können es einige Hundert pro Quadratmeter sein. Nach manchen Autoren verleibt sich jeder Regenwurm pro Sekunde ein Zehntel Gramm Boden ein, was pro Jahr drei Tonnen ergibt. Bei Darwin finden sich noch höhere Angaben, doch muß man derartige Berechnungen mit Vorsicht genießen, denn Regenwürmer ruhen im Winter und in Trockenperioden. Nach anderen glaubwürdigen Zahlen, die sich auf Beobachtungen in England stützen, scheiden die Regenwürmer in einem Feld pro Hektar und Jahr 57 Tonnen Boden aus, was viermaligem Ausbringen von Stallmist im Jahr entspricht. Damit ist aber nur die Menge erfaßt, die an der Oberfläche abgelagert wird. Daraus läßt sich nicht die genaue Masse Erde berechnen, die den Verdauungstrakt jedes Wurms durchlaufen hat. Im Vergleich zum umgebenden Boden enthalten diese Exkremente fünfmal soviel Stickstoff, zweimal soviel Calcium, zweieinhalbmal soviel Magnesium, siebenmal soviel Phosphor und elfmal soviel Kalium.

aus: C. Louis Kervran: Biologische Transmutationen  Kap. 11

 


"Fakten verschwinden nicht, wenn man sie ignoriert." - Aldous Huxley (1927)